Ich hatte viele Leute für meinen vierzigsten Geburtstag eingeladen, als mich die Nachricht vom Tod meiner Mutter erreichte. Wir hatten nur wenig Kontakt, und ich war schockiert, als ich ihre Wohnung sah. Es war das totale Chaos. Weil ihr Leichnam auf einer Bodenheizung gelegen hatte, hing Verwesungsgeruch in der Luft. Schon beim ersten Betreten der Wohnung schaltete ich meine Kamera ein.
Ich bin ein Medienprofi und reagiere automatisch, wenn ich etwas Aussergewöhnliches sehe. Der professionelle Zugang half mir, Distanz zu halten.
Mein Bruder und ich hatten geahnt, dass die Wohnung eher chaotisch wäre, was wir aber antrafen, überstieg unsere schlimmsten Befürchtungen. Wie die meisten Messies setzte unsere Mutter Himmel und Hölle in Bewegung, um nie jemanden in ihre vier Wände zu lassen. Während einem Monat räumten wir die Wohnung auf und arbeiteten uns durch die Materialberge. Wir fanden viele Zeugnisse aus der Familiengeschichte: Fotos, die bis in die 1880er Jahre zurückreichen. Filmmaterial aus den 30ern und 40ern, und alles, was meine Mutter ab den 60ern gedreht hatte. Das ungewöhnliche Material war der Ausgangspunkt für den Film: gegen siebzig Jahre Familiengeschichte. Und die Möglichkeit, in der Wohnung zu drehen, ohne dass Angehörige ein Veto einlegen.
Thematisch war mein Ausgangspunkt die Zumutung, einen Monat meines Lebens damit verbringen zu müssen, diese vermüllte Wohnung aufzuräumen. Deshalb ist die Geschichte auch aus meinem Blickwinkel erzählt. Beim Räumen suchte ich nach Hinweisen, was bei meiner Mutter schief gegangen sein mochte. Dabei beschränkte ich mich auf das Material in der Wohnung.
Daraus haben sich zwei Handlungsstränge ergeben.
- Der Kampf gegen das Chaos, bei dem die Wohnung zunehmend leerer und sauberer wird.
- Die Geschichte der Familie, die immer chaotischer wird.
Ich verabscheue hochsensible Selbstfindungen. Man soll einen Film machen, wenn man jemandem eine Geschichte erzählen will, nicht um sich zu spüren.
Der Monat in der Wohnung und das anschliessende Abenteuer mit den vierzig Katzen in Griechenland haben sich bei mir im Laufe der Zeit in eine Folge von Anekdoten verwandelt, die ich zuweilen an fortgeschrittenen Abendgesellschaften zum Besten gab. Ich war immer der Auffassung, dass die Geschichten, die man an einem lustigen Abend erzählt, auch die sind, die man einem weiteren Publikum erzählen sollte. Das ist ein Grund, warum der Film mit Humor arbeitet. Humor, Ironie und Spott sind für mich ganz generell unabdingbar, um die Zumutungen des Lebens meistern zu können. Ich kann nicht ohne, und das prägt meinen Film.
Formal trägt der Film die Handschrift meines Cutters Daniel Cherbuin, mit dem ich seit vielen Jahren zusammenarbeite und mit dem mich eine Vorliebe für schnelles, oft auch intuitives Erzählen sowie der Wille, nie zu langweilen, verbindet. Am Schnittplatz hat mich Cherbuin bestärkt, die ganze Familiengeschichte auszupacken und nichts unter den Tisch zu wischen. Dabei ging es nicht nur darum, dass Ehrlichkeit der Film interessanter machen würde. Sondern um meine Überzeugung, dass es zuweilen radikale Offenheit braucht, wenn man sich adäquat ins Verhältnis setzen will, zu grossen Themen wie dem Tod, der Beziehung zwischen Kindern und Eltern oder der Frage, wie man leben soll und was ausgangs bleibt.
Thomas Haemmerli
Zürich, 22. Februar 2007
68 Kommentare
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1 Andre Becker am 5. March 2007, 18:08 Uhr
Spannendes Projekt, bin gespannt auf den Film. Wird der im Kino laufen oder wie kann man den ganzen Film sehen?
2 Thomas Haemmerli (Autor) am 6. March 2007, 16:51 Uhr
Das soll uns freuen. Der Film startet am 5. April in Zürich, Bern und Basel im Kino. Deutschland wird wohl noch etwas dauern, kommt aber so sicher wie die DVD und hernach hoffentlich auch die eine oder andere Tauschbörse. Und sowohl Schweizer Fernsehen als auch 3sat werden ihn ausstrahlen.
3 Sven am 9. March 2007, 16:48 Uhr
Hallo Thomas, in Locarno hast Du verkündet, dass dieser Film frei im Internet zu sehen sein wird (und es ging nicht um Tauschbörsen). Ab wann und wo? Lieber Gruss, Sven
4 Thomas Haemmerli (Autor) am 9. March 2007, 19:53 Uhr
Hallo Sven, es ist leider ein wenig komplizierter. Ich muss da ständig dazu lernen. Ich dachte ja ursprünglich, es würde ein kleiner billiger Film, der „Bergstrasse“ hiesse und ein paar Mal im Kleinstkino laufen würde. Inzwischen ist das ganze eine recht grosse Operation gewroden, wir haben von allen möglichen Stellen Geld gekriegt und es gibt klare Vorgaben, was wann wo kommt. Also: Erst Kino, dann TV, dann DVD. Bei Kino verdient man bei Dokfilmen in der Regel nix. TV-Geld ist wie alles andere Geld schon verbraten. Also braucht man DVDs und eine entsprechende DVD-Firma. Die kriegt dann wiederum alle möglichen Rechte für so und so lang. Und dann gehört der Fillm inzwischen nur noch zur Hälfte mir, und zur Hälfe der Produzentin. Ist also alles recht kompliziert. Ich will aber nach wie vor mindestens Teile davon ins Netz stellen und langfristig den ganzen Film. Das wird aber dauern.
Und vorläufig sind wir noch ziemlich zugepappt mit Pressearbeit, Page aufbauen, Festivalbesuche vorbereiten, Übersetzungen etc. pp., ist also alles noch Zukuinftsmuisk.
Eine Erfahrung, die ich im Verlauf der Realisation des Film geamcht habe: Die Verrechtlichung im Kulturbereich schreitet rasant voran. Und legt kreative Leute in Fesseln. Aber man kann sich leider nicht wirklich drum foutieren. Ich finde das jedenfalls eine ziemlich spannende Debatte, und mir scheint, dass die Frontstellung Kreativität vs.Copyright eine der zentralen Auseinandersetzungen ist.
Falls dich das Thema interessiert, ich habe unlängst gegen die Plattenindustriefritzen geschimpft:
Gegen die Fantasiesteuern der Plattenindustrie
5 Martin Wilmburg am 9. March 2007, 19:54 Uhr
(Ich hatte diesen Kommentar zunächst irrtümlich an den zweiten Blogeintrag gehängt, wo er auch wieder gelöscht werden könnte, falls dies möglich sein sollte.)
Grundsätzlich begrüße ich es, daß jemand solch einen Film macht, auch wenn ich den Film noch nicht gesehen habe, sondern nur aus dem Text auf dieser Seite kenne. Daher habe ich also Sympathien für den Autor (des Blogs und Films).
Nur die „Ich bin Profi und mache keine Selbsterfahrungsfilmchen“-Schiene erscheint mir im Blogtext als zu dick aufzutragen, was manchmal ein Indiz dafür ist, daß sich dahinter doch etwas von dem verbirgt, das vordergründig bestritten wird, denn warum wäre es dem Autor sonst so wichtig, dies so zu betonen?
Die damit ausgedrückte Herabsetzung „hochsensibler Selbstfindungen“, die entstanden „um sich zu spüren“ hat der Autor wahrscheinlich gar nicht nötig, handelt es sich doch nur um eine Form des mehr oder weniger direkten Eigenlobs seiner „Professionalität“ und seines „Geschichtenerzählens“.
Aber so wenig wie dies einem Filme nutzen kann, kann es ihm schaden. Ich bin also weiterhin sehr motiviert, mir diesen Film anzusehen.
6 Thomas Haemmerli (Autor) am 9. March 2007, 20:07 Uhr
Wenn ich Sie nicht abgeschreckt habe mit meinem DICKEM EIGENLOB, dann schon mal HURRA! HURRA! HURRA!
Mir geht es bei den Aussagen um drei Punkte:
1) Polemik, gegen eine Art Autorenfilm, der vor allem in den Siebzigern und frühen Archtzigern üblich war. (Als Vorfilm läuft “Dokumentarfilm – eine Anleitung”, der das verdeutlicht und den wir hoffentlich über kurz oder lange hier präsentiern können.)
2) Die Positionierung des Films. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass ich viele Dokfillme mit schweren Themen interessant fiinde und gerne gesehen hätte. Wenn ich dann aber ins Kino will, schaue ich mir dann doch wieder was lustiges, fetziges oder schräges an. (Und warte dann auf die DVD).
3) Eine Begründung, warum ich ein schwieriges Thema unterhaltend zu erzählen versucht habe.
7 Sven am 15. March 2007, 20:20 Uhr
Nach dem Online-Download-Digital-Exkurs nun endlich zum Film. Ich freue mich echt auf diesen Film. Endlich mal das Gefühl, dass hier jemand wirklich etwas zu erzählen hat. Ein Aufräumen der eigenen Familiengeschichte, ein Ver- und Aufarbeiten, krass dokumentiert, unterhaltend und vielleicht an der Grenze von Nachbar Otto’s Pietätsvorstellungen. Zumindest verspricht dies der Trailer und alles, was man so hört und liest. Mich interessiert die Diskussion oder Polemik über Selbsterfahrungsfilmerei in diesem Fall nicht. Wer Thomas schon live gesehen hat, der ist mit grosser Wahrscheinlichkeit schon selber mal von ihm gefilmt worden. Hätte er diese Gelegenheit nicht gepackt, müsste ihm eher vorwerfen, hey Mann, warum hast du DAS nicht gefilmt. Und Du hast Recht, Thomas, vieles ist einfach zu schwer, um im Kino anzuschauen, ich lande auch meistens in einem anderen Segment. Und der Titel, für mich, allein schon ein Grund ins Kino zu gehen.
8 Marco am 23. March 2007, 11:38 Uhr
Ciao Hämmerli
Konnte mir ja wirklich überhaupt nicht vorstellen, wie man so ein Thema verfilmen kann, als du mir das erste Mal von dem Projekt erzählt hast. Jetzt eben habe ich den Trailer gesehen und bin sicher: Wenn einer das drauf hat, dann du! Denn für ein solches Projekt brauchts journalistische Neugier, den Mut, Grenzen zu überschreiten, Witz, Aufsässigkeit, breites Wissen, handwerkliches Geschick und (sorry, wenn das jetzt vielleicht etwas makaber rüberkommt) auch das „Glück“, das einem das Leben mit einem solchen Thema konfrontiert. Pulp Fiction meets Woody Allen meets Michael Moore. Ich freu‘ mich riesig auf die Premiere. In bocca all lupo, dottore!
9 Thomas Haemmerli (Autor) am 23. March 2007, 16:16 Uhr
Tausend Dank capo! Und dann merkt man auch dir sofort den Vollblutjournalisten an. Eine permanente Schizophrenie ist in einem solchen Fall ja, dass das, was man als Sohn und Enkel eher unerträglich findet, für den Journalisten und Filmer die Glücksfälle sind.
10 Joe am 5. April 2007, 22:36 Uhr
Würg. Muss ich echt nicht sehen. Was ich aber zum Kotzen dran finde, ist nicht der Gestank – hey, wie wär’s mit einer fünfdimensionalen Geruchsversion im neuen Sihlcity, bitteschön für den Gratistipp, Herr Medienprofi, schon dran gedacht? Nein, etwas anderes. Ich habe auch Kids und ich kann nur hoffen, denen vermessele ich auch mal ihre 300-Leute-Geburtstagsparty durch meinen Tod, wenn sie mich vorher jahrelang dermassen links liegen gelassen haben, dass sie beim posthumen Begehen meiner Bleibe vorwurfsvoll feststellen müssen, dass ich in meinem Sammeltrieb, möglicherweise auch in einer gestrichenen Mulde voll Einsamkeit dahinkrepiert bin, sekundiert von ein paar solidarischen Ratten. Und kaum bin ich Asche, breiten die mich und meinen Abfall multimedial vor der ganzen grossen Schweiz aus, unter dem hauchdünnen Deckmänteli, hier irgendeinen Beitrag zu irgendeinem modernen Problemfeld zu leisten. Garniert mit einem Internetspielchen zum Mitmulden, vielen lustigen Sprüchen und fleissig gepusht durch eine paar befreundete Medienmessis. It’s a fucking mess. Aber ganz anders, als es gemeint war. Mein Vorschlag: Nochmal eine Mulde bestellen und weg mit dem Film. Oder rauchen. So wie Keith Richards seinen Alten. Where are we going, Babes?
11 Thomas Haemmerli (Autor) am 6. April 2007, 16:04 Uhr
Here we go, Joe. Mit Erleichterung darf ich feststellen, dass DIE Leute, die den Film gesehen haben, ihn sehr viel gnädiger beurteilen. Ich habe eben drei Abende hinter mir mit Vorpremieren von SonntagsZeitungslesern aus Bern, Basel und Zürich. Es war ein ziemlich gemischtes Publikum mit einem Überhang an alten Leuten. In den anschliessenden Diskussionen war der Tenor beieliebe nicht, dass mein Film nicht adäquat wäre. Sondern, dass es eine unglaubliche Geschichte sei. Und anständig gelacht haben sie auch.
Haue kriege ich vor allem von Leuten, die den Film nicht gesehen haben. Und dann meistens irgendetwas behaupten.
1) Meine Mutter war ein sozialer Mensch und keinesfalls einsam. Sie hat einfach niemanden in die Wohnung gelassen.
2) Es gab keine Ratten in der Wohnung, die Wohnung war auch nicht wirklich dreckig. Messies behalten ganz viel Sachen, was nicht heissen würde, dass sie deshalb schmutzig wären.
3) Mein Bruder hatte oft Kontakt mit meiner Mutter. Es ist ein Illusion zu glauben, wir hätten ihr Problem lösen können. Sie hat gegen über uns nicht einmal zugegeben, dass es ein Problem gäbe. Jeder Hinweis in diese Richtung hat sie wütend damit quittiert, dass sie derklarierte, wir hätten uns nciht ungebührlich in ihr Leben einzumsichen.
4) Eltern sind nicht für ihre erwachsenen Kinden verantwortlich. Und umgekehrt. Das lernt man als erstes in jeder Angehörigenselbsthilfegruppe.
5) Wenn man meint, die Messiesache sei „irgendein postmodernes Problemfeld“, das man ignorieren sollte, dann ist man mitverantwortlich, dass Messies wie meine Mutter einer war nicht besser leben können. Ein Hauptprolem ist nämlich das Tabu, das noch immer besteht, weil das Problem unter den Teppich gekehrt wird. Weil alle möglichen Moralapostel finden, man dürfe keine solche Wohnung zeigen.
6) Für mich selber war es lange Zeit schwierig, zu sagen: Ich mache einen Film über meine Mutter, die ein Messie war. Jetzt kann ich’s in jede TV-Kamera sagen. Und das ist gut so. Vor 20 Jahren hätte man mich gekreuzigt, wenn ich beispielsweise enthüllt hätte, meine Mutter sei Junkie oder Lesbe gewesen. Heute sind das Normabweichungen, die kein Stigma mehr nach sich ziehen. Dahin muss die Messiesache auch kommen. Ich habe in Bern und in Basel mit Messies aus dem Publikum gesprochen, die den Film so richtig finden. Das zählt, und nicht das, was die Pharisäer entrüstet herumposaunen.
6) Keith Richards bleibt der Chef, was immer er auch alles geschnupft habern mag.
So long, Joe.
12 Anita am 17. April 2007, 10:17 Uhr
hallo thomas hämmerli
auch ich hab mir gedacht, dass sieben mulden und eine leiche ein neuer makabrer stupider realityscheiss ist, ohne dass ich mich näher mit dem inhalt des films beschäftigt hatte. gestern hab ich mir den film angesehen, weil ich durch meine arbeit gratis ins kino darf und weil ich selbst auch einen dokumentarfilm drehe und weil nichts anderes lief, was mich interessierte. ich sage immer, wenn mich ein film noch am nächsten tag beschäftigt, dann war er gut. das ist bei diesem film der fall, weshalb ich jetzt auch diesen blog schreibe, was sonst gar nicht meine art ist.
diese eigentlich normale und doch stetig unwahrscheinlich anmutende familiengeschichte hat mich berührt und unterhalten. ich denke beispielsweise daran, dass der anfang oder die voraussetzungen eines lebens nichts über dessen ende aussagen. das klingt so doof, ihr habt es geschafft solche themen in euren film zu bringen ohne euch so ungeschickt darüber auszulassen wie ich es tue. auch was das messietum angeht denke ich, obwohl ich keine eigenen erfahrungen mit messies gemacht habe, kennt doch jeder diese tendenz bei sich oder anderen. nach diesem film habe ich erst mal darüber nachgedacht wie ich in dieser hinsicht bin. ich wohne zusammen mit meiner schwester in zürich. Ihr kleiderschrank ist halbleer weil sie immer alles fortschmeisst was sie nicht mehr anzieht. ich hingegen denke, dass ich das alles später vielleicht wieder tragen werde oder sonst meine kinder oder enkelkinder wenn es wieder mode ist. dann habe ich auch gedacht, dass meine grosi väterlicherseits diese tendenz hat, allerdings lebt sie zusammen mit meinem grossvater in einem haus und ist eine sehr ordentliche Frau (was das messietum ja nicht ausschliesst), aber bei dieser gelegenheit hab ich mir gedacht, dass es sicher schwerer ist in den messiesumpf zu verfallen wenn man mit jemandem zusammenlebt. und so hab ich mir auch gedanken über die scheidung deiner eltern gemacht, die ja auch symptomatisch war und doch, diesbezüglich, tragisch.
also eben alles solche dinge in deinem film die mich zum nachdenken über verschiedenen dinge anregen. ich glaube das kommt daher, dass die geschichte eigentlich alltäglich ist und deshalb mit allem etwas zu tun hat, mit dem leben, mit dem tod, mit dem dazwischen.
Noch was: viele dokfilme sind so langatmig, weshalb ich sie mir immer antun muss, weil ich ja eben für meinem eigenen dokfilm manchmal etwas anregung brauche. sieben mulden und eine leiche war wirklich kurzweilig. ah und noch was was mir erst jetzt aufgefallen ist: das war ja wirklich mutig von dir und deinem bruder diese geschichte zu drehen. weil ja abzusehen war, dass ihr dafür auch kritik erntet und bestimmt müsst ihr euch nicht erst rechtfertigen seit der film in den kinos angelaufen ist.
mein dokfilm erzählt auch eine lebensgeschichte, da war es allerdings umgekehrt. der dokumentierte, der 1913 nach amerika auswanderte um das grosse geld zu verdienen, starb 75 Jahre später in alaska und seinen haushalt konnte man in eine kleine kartonschachtel packen, erzählt seine enkeltochter.
liebe grüsse und herzliche gratulation. ich hoffe es gelingt mir einen annähernd so guten film zu machen.
anita
13 Jolien Deller am 29. January 2008, 13:52 Uhr
I saw your documentary tonight and it was very humourous, sad and also moving. I’m going to make sure I am not a Messy Mother for my 3 kids… I can see how easily it could happen the way it happened to your mother.
14 Moira am 29. January 2008, 14:09 Uhr
Your documentory was on tv in Australia tonight..unfortunatly I missed the first 10 minutes but soon caught up with what you guys where doing.
One of my favourite parts (and there were loads) was when you were talking about the fact that you could watch yourself on film as a child but that you didn’t reallly now what that child you were watching was feeling. My god, that is so true, we parents film hours and hours of our children in moment when we feel all is right with the world but for the adult child looking back it is so much more detached.
When I say all the stuff you were throwing and giving away, all I could think of was ebay, ebay, ebay :)
What happened to the house in Greece?
Anyway great work, I really enjoyed watching.
15 Haemmerli am 29. January 2008, 16:19 Uhr
Thanks a lot! The house in greece is still there, we went down a second time to paint it. Normally my brother goes down there with his family, as do some friends. I was never to fond of greece and havent been there since the painting.
16 Mez am 30. January 2008, 00:29 Uhr
Hi Thomas, I also saw the show last night, missing the first 10 minutes – was kicking myself about that because your film was SOOOO absorbing. I really enjoyed how you conveyed a real sense of having a fully formed view of your parent and then the sort of horror to discover a home stuffed with a life that you only shared a portion of, and then your decision to rebuild the history of the people as you destroyed the remains of the physical presence.
I appreciated your honesty in telling the family story and the amazing life of your grandma as well as your mum. So many secrets come out after death. They made for fantastic tales. I also got a real sense of the changes that take place in an individual’s personality over a lifetime – your young mum evolved into the messy mum who left such a bad smell in her stuffed carapace. There was a sense that this was both inevitable and avoidable, a good strange sense to convey. Your glee about the destruction of things (cat basket was memorable!) did feel therapeutic and sort of disturbing in that mother/child way – but again, honest. I don;t know if you have read any of Jonathan Franzen’s books, but your way of telling a story resonates in a similar way. The apartment itself was such a character in the story – a beautiful modernist sort of place slowly emerged out of the mucky. I missed which city it was in? Anyway, loved your doco – unique, amazing material, very moving and poetically put together.
17 Mr. C. Morrison am 30. January 2008, 07:10 Uhr
Hi I watched your documentary last night on SBS here in Australia.
Rivetting, hilarious and compulsive viewing.
Glad to see I’m not the only one with a crazy mother.
Its always difficult to explain to others how parents can be so cruel and nasty to their own children, and your film at least shows how family, siblings, and partners can lead to this painful and troubling behavior by parents.
Thanks for being so open with the events of your life, and your mother’s. It was fascinating but painful to watch how her life spiralled downwards.
I remember when my grandmother died the relatives descended on the house like a pack of wolves and put all her belongings in a big heap in the middle of the lounge room and started arguing over it. At least you had the house all to yourselves.
18 Thomas Haemmerli (Autor) am 30. January 2008, 18:15 Uhr
Mez is asking, what city we are in: Its zurich. And being very fond of reading, if got to admit, that I did not read the corrections. Its somewhere with my books, but from anglosaxone literature I always loved the funny writers. And I am deeply influenced by everything that came out of the New Jornalism, because I prefer reality to fiction.
I love Capote, Tom Wolfe, and while thinking about death, there were – besides the classic cultural history of death by the french historian philippe ariès – two books that were important. Nuland: How we die. Nuland is a physician and sums his experiences up with:
The other one is Joan Didions Year of Magical Thinking a great book about loss and mourning.
19 Beate am 19. April 2008, 14:52 Uhr
Ich möchte einen Kommentar hinterlassen…seit dem Kinobesuch denke ich ab und zu dran.
Vor allem weil so wenig Feedback aus dem Publikum kam und das bei so großer Offenheit im Film.(hat mich deprimiert.) Ja. Ich habe auch nix gesagt, aber jetzt.
Was sehr spannend war, ich habe den Film mit meinen Eltern geschaut. Eine 3/4Stunde Bahnfahrt haben wir uns drüber unterhalten und gleich am nächsten Morgen gings weiter.
Meine Mutter hat besonders auf die emotionalen Aspekte reagiert, beide waren sehr beschäftigt damit (auch etwas angesäuert später)… mich hat vor allem die künstlerische Entscheidung interessiert:
Woher kam der Mut, die Entschlossenheit, den Film so zu machen, wie er ist… mit seinen Entscheidungen eben… Gab es andere Filme/Bücher oder auch Kunst/Musik, die Sie begleitet haben… oder war das in dem Fall gar nicht so nötig?
20 Ulrike Winter am 19. April 2008, 19:12 Uhr
Der Film hat mich sehr berührt, vor allem die Distanz, die Kühle und die Sachlichkeit, mit der das Thema Tod, Beseitigung der Hinter-lassenschaft einer Verstorbenen und deren vergangenes Leben angegangen wird. Bisweilen ist mir das Lachen im Halse stecken geblieben aus einem Gefühl der Scham, des Voyerismus und auch der Trauer. Hier ist ein Mensch gestorben, dessen letzte Tage, Wochen, Monate ich mir nicht glücklich vorstellen kann in einer solchen Horrorwohnung. Und nun wird öffentlich ausgebreitet, woran er vielleicht gelitten hat. Ich fühle seine Privatsphäre, sein Recht auf Würde verletzt. Sorry, der Film ist technisch gut gemacht, aber das Gefühl, mit dem ich nach Hause gegangen bin, ist unangenehm. Ich habe eine 96jährige Mutter und zwei erwachsene Töchter, das Problem Messie stellt sich bei uns nicht. Aber wenn es so währe, würde ich nicht wollen, dass auf diese Weise damit umgegangen wird. Beruflich habe ich seit 15 Jahren mit diesem Thema zu tun, kenne viele alte Menschen, die in solchen vermüllten Wohnungen gehaust haben, manche nur noch in einer Ecke, weil alles andere zugemüllt war. Ich habe niemanden getroffen, der in dieser Situation zufrieden oder gar glücklich war. Nach allem, was ich weiß, ist noch nicht bekannt, wie es zu dieser Verwahrlosung kommt und wie man diesen Menschen helfen kann. – Viele Grüße Ulrike Winter
21 Thomas Haemmerli (Autor) am 20. April 2008, 23:38 Uhr
Liebe Beate, vielen Dank für den Kommentar.
Zu Ihrer Frage: „Woher kam der Mut, die Entschlossenheit, den Film so zu machen, wie er ist… mit seinen Entscheidungen eben… Gab es andere Filme/Bücher oder auch Kunst/Musik, die Sie begleitet haben… oder war das in dem Fall gar nicht so nötig?“
Film machen ist ein langer Prozess, und Stück für Stück habe ich mich entschlossen Dinge auch noch zu erzählen, die ich anfangs ausgespargt hatte. Geholfen haben dabei, ein paar Leute vom Fach, die den Rohschnitt gesehen hatten und mich bestärkten, wenn schon, dann den ganzen Weg zu gehen. Und bestätigt hat mich die Idee der Aufklärung, der ich mich verpflichtet fühle (was natürlcih wahnsinnig grossarig klingt, ichweissichweiss), die einem anempfiehlt, genau hinzusehen und nüchtern zu fragen, was es ist und was es bedeutet, um sich adäquat damit ist Verhältnis zu setzen. Darf ich noch fragen, was Ihre Eltern für Schlüsse aus dem FIlm gezogen haben? Herzich TH
22 Thomas Haemmerli (Autor) am 20. April 2008, 23:46 Uhr
Liebe Frau Winter, herzlichen Dank für Ihren Beitrag.
Sie schreiben: „Hier ist ein Mensch gestorben, dessen letzte Tage, Wochen, Monate ich mir nicht glücklich vorstellen kann in einer solchen Horrorwohnung.“ Die Wohnung war schon lange so. Die Vorstellung, dass das sozuagen auf ein dramatisches Ende zu lief, entspricht nicht dem, was wir wisse. Ich habe mich oft gefragt, ob meine Mutter, sich bewusst war, in was sie lebt. Ich vermute, dass sie sich die meiste Zeit in die Tasche gelogen hat. Und dann muss man nicht zwingend unglücklich sein. Ich glaube, man neigt zuweilen vorschnell dazu, die eigenen Vorstellungen, wie man so eine Wohnung empfinden würde, auf andere zu übetragen. Eine Erklärungsvariante, warum man auch in Horrorwohnungen glücklich sein kann, liefert die Schrifstellerin Evelyn Grill in ihrem hervorragenden Messie-Roman Der Sammler.
Weiter schreiben Sie zu meiner Mutter: „Ich fühle seine Privatsphäre, sein Recht auf Würde verletzt.“
ich darf daran erinnern, dass unser Mutter tot ist und mit ihrem Tod all die Sachen plötzlich mir und meinem Bruer gehört haben.
Es gibt kein Subjekt, dass irgendeine Verletzung seiner Würde beklagen könnte. Ausserdem müssten Sie noch ein wenig genauer sagen, wo sie die Würde verletzt sehen.
Herzlich Thomas Haemmerli
23 su christ am 21. April 2008, 18:49 Uhr
Ich bin zuerst mit einem erschrockenen Gefühl nachhause gegangen, aber dann habe ich mich gut gefühlt, denn ich bin doch (noch) kein messie. ich finde den film wunderlich, wunderbar und schrecklich. schrecklich: das brutale anfangsbild als die überreste der mutter weggekratzt werden, dazu gehört schon mut. schrecklich auch, dass die mutter ihre söhne verklagen wollte, wo sie doch schon so viel unterhalt bekommen hat (3000 Franken!?). wunderlich finde ich dass so ein ehrliches und komisches portrait der eigenen mutter möglich ist. bin auch mit einem gefühl nachhause, dass „unter jedem dach ein ach“ und nicht nur ich von verständnislosigkeit innerhalb der familie betroffen bin, man glaubt ja immer, das gibst nicht wieder… danke!
24 carolin am 1. June 2008, 08:58 Uhr
Messies entstehen nicht erst in den letzten Lebensjahren. Sammeln ist nicht das einzige Kriterium, sondern der konstante Kampf mit dem Alltag, der ins Chaos abzugleiten droht, die Versuche, eine besonders ausgeklügelte Ordnung zu etablieren, während die Papierberge wuchern und sich in allen Ecken zu-Verräumendes stapelt. Das beginnt schon früh und nimmt mit zunehmendem Besitz im Laufe der Jahre zu, vor allem auch mit zunehmender Anzahl an „Lebenssouvenirs“. Messies sind nämlich sehr oft ADS-Menschen, die ihre Erinnerungsstücke nicht wegwerfen können, weil sie damit auch unwiederbringlich die Erinnerung wegwerfen – wegen des schlechten Gedächtnisses ist das oft ein echtes emotionales Problem.
Messies sind nicht einfach nur vermüllt. Die problematische Art der Haushaltführung zeigt sich schon lange vor der Vermüllung in kleinen Stapeln, zugestellten waagrechten Flächen, unordentlichen Ecken, in denen diverser Besitz des Aufräumens harrt. Und vor allem ist es echten Messies immer peinlich, wenn Besuch unerwartet vor der Tür steht.
Vielleicht sollte man den Film mal Mitarbeitern von sozialpsychiatrischen Diensten zeigen, die sehen sowas nämlich täglich und können gut zwischen vermüllten Wohnungen und Messiewohnungen unterscheiden. Ehrlich gesagt sind ausgerechnet Psychoanalytiker und Forensische Psychiater absolut nicht berufene Experten auf diesem Gebiet. Nur Psychiater, die auch Hausbesuche machen und aus eigener Anschauung kennen, wovon die Rede ist (und wissen WIE ORDENTLICH normale Wohnungen sind, wenn man unangekündigt vor der Tür steht!) , können hier fundierte Einordnungen treffen. Alle anderen reden nur, halten sich für schlau und sind maximal und ganz laienhaft beeindruckt, wenn sie das erste Mal wirklich so eine Wohnung sehen.
Schlußendlich noch: den meisten Messies, die ja schon innerlich erbeben, wenn es an der Haustüre klingelt, dürfte es eine Horrorvorstellung sein, daß der stets mühevoll verborgene Beinahe-Untergang in den Besitztümern nach dem Tod so gnadenlos bloßgestellt wird. Ein aufklärender Dokumentarfilm über eine psychische Störung von Krankheitswert sollte sich des Voyeurismus eigentlich enthalten, aber Ihre Intention war wohl eher die Mischung aus Abrechnung und semi-professionellem Nicht-Vom-Filmen-Lassen-Können?
25 Markus Köck am 6. June 2008, 11:34 Uhr
Guten Tag, Her Haemmerli!
Ich habe Ihren Film gestern abend mit einem Freund zusammen angesehen. Bei den ersten Szenen, in denen Sie die Fäulnisreste des Körpers Ihrer Mutter vom Boden kratzten, dachte ich, er verlässt das Kino … Doch wir fingen uns schnell wieder und waren begeistert vom Ergebnis!
Der Film ist in keiner Weise kalt, er berührt, wenn es zugelassen wird, an den richtigen Stellen, er zeigt die Tragik des Ergebnisses, die als Tragik im Leben nicht aufgefallen ist. Er zeigt eine Facette des Lebens und deswegen ist er wichtig, niemand wird hier gedemütigt oder bloßgestellt, die eigentliche Kälte kann sehr wohl im Scheidungskampf erspührt werden werden und in der leidenschaftslosen Sprache, mit der der Gatte über die Unfähigkeit seiner Gattin Auskunft gibt – ganz der Anwalt ….
Zum guten Schluss an alle Selbstgerechten, die sich über die vorgebliche moralische Verwerflichkeit auslassen, weil Herr Haemmerli diesen Film gedreht hat – speziell auch an Carolin, die Vor-Schreiberin und einige in den anderen Kommentarspalten:
Alle sind Sie sich in die eigene moralische Falle gegangen, ich könnte vermuten, Sie verlangten im Nachhinein eine leidenschaftslosere Schilderung von Herrn Haemmerli, weil Sie Ihre eigene Betroffenheit, das Durchleben von Ekel, mögliche Anklänge im eigenen Leben, bei Bekannten, in der Familie gerne durch quasi wissenschaftliche Neutralität objektiviert sehen wollen!
Keiner von Ihnen kannte bisher die Geschichte der Familie Haemmerli, keiner von Ihnen musste die Fährnisse aushalten, erdulden, dem K(r)ampf der Eltern und der Scheidung ausgeliefert sein, keiner kann eine realistische Aussage über die Entwicklung der beiden Söhne und die Auseinanderentwicklung der Individuen treffen und doch sehen Sie sich berufen, hier über Pietätlosigkeit, Moral und ähnliches zu schwafeln und den beiden das Recht absprechen, ihre eigene Geschichte zu erzählen!
Wer hat denn ein Recht, diese Geschichte zu erzählen und damit zum Teil zu verarbeiten – oder sie unter den Tisch zu kehren wie in mancher Fassadenfamilie – außer denjenigen, die sie erlebt haben?
Und zum Punkt des Voyeurismus-Vorwurfs: das tätige Erleben und dokumentieren der Situation, die die Brüder Haemmerli vorfanden, hat nichts mit Voyeurismus zu tun, denn der besteht dann, wenn etwas begafft wird, das
a) nicht zu den Angelegenheit des Voyeurs gehört
und
b) stellt er eine Verletzung der Privatsphäre einer dem Voyeur eigentlich fremden Person dar – aus erotischen / sexuellen oder schlimmeren Beweggründen (z. B. im Falle von Stalking).
Als Kinogänger, der sich diese Geschichte ansieht, werde ich sicherlich auch nicht zum Voyeur gemacht … Ein weiteres Streiflicht auf die möglichen Zustände der Menschheit auf meinem Weg durch mein Leben, vielen Dank!
26 susanne am 12. June 2008, 14:19 Uhr
Das Problem ist nicht, daß Herr Hämmerli den Film gedreht hat. Die emotionale Problematik der Mutter-Sohn-Beziehung zu verarbeiten ist sein gutes Recht, und ob er dazu schreibt, filmt oder malt, ist absolut seine Sache und die seiner Familie.
Das Problem ist, daß er diese private Dokumentation einer Weltöffentlichkeit preisgibt, die sich geierhaft darauf stürzt – die sich bestenfalls bereichert und erhellt fühlt und schlimmstenfalls gut unterhalten und köstlich amüsiert.
Die Dissoziation, derer sich Herr Hämmerli bedient, um mit der Gefühlsbelastung klarzukommen, ist psychologisch gesehen absolut nachvollziehbar und umstandslos zu akzeptieren. Der voyeuristische Aspekt entsteht erst durch den fremden Betrachter, dem Herr Hämmerli das privateste Leben der verstorbenen Angehörigen genauso ungehemmt gegen Geld preisgibt, wie Gunter von Hagens seine Leichenskulpturen. Wer den Plastinator und seine spektakulären Arrangements gut gefunden hat, wird auch die öffentliche Vermarktung der vermüllten Hinterlassenschaft von Mutter Hämmerli gut finden – beides spricht nämlich die gleiche Zielgruppe an.
27 Markus Köck am 12. June 2008, 15:57 Uhr
Reaktion auf Kommentar 26, Susanne
Dann hätte Herr Hämmerli den Film also drehen, aber nicht zeigen sollen? Welcome to Absurdistan …
Moral scheint das Thema zu sein, verquickt mit einer irgendwie gearteten Idee von Political Correctness, wenn es darum geht, dass jemand anderer darüber entscheiden möchte, ob Herr Haemmerli diesen Film zeigen darf oder nicht – und damit mündet es in die Zensur, so schnell geht das …
Für welche Weltöffenlichkeit kann eine Einzelperson sprechen? Für ihre eigene kleine. Haben Sie diesen Film gesehen? Müssten Sie jetzt auch das Gefühl haben, sich geierhaft darauf gestürzt zu haben? Verspürten Sie nach diesem Einblick ein sündiges Herzklopfen, weil sie des privatesten Lebens anderer Menschen teilhaftig geworden sind?
Nichts anderes als (un)billiger Populismus ist Ihre Strategie, die (aus meiner Sicht künstlerisch n i c h t wertvollen) Plastinate von Hagens´ mit dem Film von Haemmerli in einen Topf zu werfen und dann auch noch eine allzu wohlfeile Kapitalismuskritik mit ein zu flechten. Wollen Sie dem Regisseur ernsthaft vorwerfen, er habe sich damit nur in dieser Form befasst, weil er das ganze zu Geld machen wollte? Und Sie moralisieren gegen seine „Ungehemmtheit“. Auf welchem Wertegerüst basieren Ihre Vorstellungen davon, wo „Frau / Mann“ gehemmt sein sollte?
Sie wählen am Beginn schon die falsche Perspektive – ab dem Moment, an dem der Regisseur entscheidet, dass es einen Film geben wird, handelt es sich aus meiner Sicht nicht mehr um eine private Dokumentation, sondern um einen Film, von Anfang an. Dass eine Dokumentation auch Aspekte von Fiktionalität in sich trägt, will ich einmal ganz außer Acht lassen. Allein schon dadurch, was ausgewählt wird …
Woher kennen Sie „die Zielgruppe“ von Hagens´ und Haemmerlis so genau? Gehören Sie dazu? Haben Sie da schon Studien betrieben? Wenn ich in Ihre Typologie passte, müsste ich mir die Plastinate also angesehen haben und sie hätten mir gefallen und aus diesem Grund hätte ich mir auch den Film angesehen. Ich habe mir die Plastinate nicht angesehen … Falsche Zielgruppe, dumm gelaufen … Ich habe den Film übrigens in einem städtischen Filmhaus gesehen, eher Randgruppenprogramm / Randgruppenplatz, eher das, was so schön mit „interessierte Öffentlichkeit“ gefasst wird …
Was ist Ihr wirkliches Problem mit diesem Film? Sie sprechen in Ihrer Kritik, die ja wohl persönlich gedacht ist, nicht von sich, sondern formulieren Probleme um ein unausgesprochenes „Frau / Mann“ – und machen Ihre moralische Wertung davon abhängig, wie andere sich zu diesem Film verhalten, warum sie ihn wohl sehen werden und wie sie darauf reagieren.
Wie ist vor dieser Folie Ihre generelle Einstellung zum Thema „Dokumentarfilm“? Kritikwürdig sind dann unter anderem auch Sielmann und Grzimek – sie erlauben mir den Kunstgriff – denn dort wird das allerprivateste von weiteren Mitgeschöpfen unter dem Siegel des Erkenntnisgewinns auf das Schamloseste der geifernden Öffentlichkeit preisgegeben! Wir sehen den Tieren sogar beim Geschlechtsverkehr zu – igitt. Wenn das kein Voyeurismus ist …
28 gina am 13. June 2008, 09:32 Uhr
Hallo,
interessiere mich sehr fuer den Film, kann aber nirgends eine Vorstellung finden… Wann wird er denn im Raum Mannheim /Weinheim im Kino zu finden sein.
Oder ist er inzwischen wieder im Netz verfuegbar,
oder stehen Sendedaten bei SAT 1 oder 3 SAT fest?
Oder kann man ihn irgendwo auf DVD beziehen? Fragen ueber Fragen und hoffentlich irgendwo eine Antwort… :-)
Danke schon mal vorab!
Gina
29 Annette am 17. June 2008, 18:34 Uhr
Mir geht es genauso. Ich möchte den Film auch unbedingt haben, bzw. schauen. Er läuft bei mir nirgendwo in der Nähe (warum eigentlich nur in ausgewählten Kinos?) und als DVD ist er auch nirgendwo zu finden. Weder in Fachgeschäften noch über das Internet ist er zu beziehen.
Herr Hämmerli, es gibt potentielle Kunden, die an Sie ihr Geld loswerden wollen, aber nicht wissen, wie.
Lieben Gruß
Annette
30 gina am 17. June 2008, 19:19 Uhr
dvd gibt es bei amazon für stolze 27 euro plus 3 euro versand..mann goennt sich ja sonst nix… ;-(
31 Annette am 17. June 2008, 20:28 Uhr
Huhu Gina,
ich wollte dir gerade schreiben, dass ich die DVD tatsächlich bei ebay gefunden habe.(Gestern gabs sie dort noch nicht.)
Bei amazon steht, sie ist zur Zeit nicht verfügbar.
Wie du schon geschrieben hast. Man gönnt sich ja sonst nix ;-(
Ich hab sie bestellt und freue mich drauf.
LG
Annette
32 Oksana am 9. July 2008, 18:03 Uhr
Mich bewegt der (noch nicht gesehene) Film und noch stärker die Diskussion im Netz. Für mich ziehe ich den Schluss, dass das „Messie-Sein“ im Film und in der verfilmten Vergangenheit bloße „Folie“ sind, eigentlich unwichtig. Wen interessiert der Müll und das Wegräumen, der Mensch dahinter ist interessant und wichtig.
Ich kenne selbst Messies, die sich nichts daraus machen, wenn sie unangekündigten Besuch erhalten. Allerdings leisten sie sich auch mal die totale Abschottung. Es gibt auch Messies, die zeitweilig und vorübergehend ein Mindestmaß an Ordnung an ausgewählten Plätzen ihrer Wohnung für Verwandte/Freunde herstellen, wehe, man guckt mal um die Ecke…Messies können sehr liebe und gesellige Menschen sein…sie können aber auch böse und vereinsamt sein. Bei Frauen kommt hinzu, dass ihre inneren Monologe eigenartig ablaufen können, vielleicht möchten sie bewusst durch das sich sich steigernde Chaos aufbegehren, Zeichen setzen, gegen Normen verstoßen etc…Schlimm wird es dann, wenn eine psychische Störung hinzukommt, z.B. Angst, wenn Messie sich in der eigenen Wohnung bedroht fühlt, wenn ein Gefühl von Auswegslosigkeit und Depression sich einstellt, wenn der Betreffende sein Heil in Selbsttötung und Flucht sucht. Hinterbliebene/Angehörige sollten im Idealfall eine innerliche Versöhnung anstreben, jeder für sich allein. Das kann dauern, vielleicht auch misslingen. Mit Aufräumen, Filmdrehen, Geschichten erzählen ist ein Anfang gemacht.
33 schuscha am 4. August 2008, 15:47 Uhr
Nein, ich hab diesen Film noch nicht gesehen. Aber ich habe die Anmerkungen des Regisseurs gelesen. Und ja, ich würde ihn mir anschauen. Vielleicht ist es eine persönliche Aufarbeitung, bei der jemand über seinen Schatten springt und deshalb in der Lage ist, die privat-peinlichen Details seiner Familingschicht ins Licht der Öffentlichkeit zu ziehen?
Ich finde das alles o.k. Den Humor, die Sichtweise durch die Kamera – auch von Anfang an. Die Ehrlichkeit und vielleicht auch die Vermarktung.
Aber über folgnde Bemerkung stolpert dann auch der Durchschnittssohn bzw. die Durchschnittstochter: „Thematisch war mein Ausgangspunkt die Zumutung, einen Monat meines Lebens damit verbringen zu müssen, diese vermüllte Wohnung aufzuräumen.“
Das ist an Kälte kaum noch zu überbieten.
Wie gesagt, ich werde mir diesen Film villeicht noch anschauen und in diesem Fall berichten, ob sich meine Perspektive wesentlich geändert hat. In jedem Fall wünsche ich dem Autor, dass seine Mutter ihm verzeihen kann. Er kann es wohl noch nicht.
34 Thomas Haemmerli (Autor) am 4. August 2008, 18:06 Uhr
Kann sie nicht, weil sie nämlich schon gestorben ist
.
35 schuscha am 4. August 2008, 19:36 Uhr
Ja, leider ist sie das. Und sagen kann sie es dir auch nicht mehr. Aber für ein gegenseitiges (oder aber mindestens einseitiges) Verzeihen ist es nie zu spät.
Das Aufräumen der Wohnung war bestimmt eine ordentliche Viecherei. Hier von einer Zumutung zu sprechen, ist wahrscheinlich in keiner Weise übertrieben gewesen. Die Tatsache, dass du diese sicherlich körperlich und seelisch sehr belastende Situation so kreativ umgesetzt und verarbeitet hast finde ich bemerkenswert.
Was mich nur irritirt hat, ist die ziemlich unterkühlte Art und Weise, in der dieser Prozess beschrieben (oder gerechtfertigt?) wurde.
Lieber Thomas, ich wollte dich nicht schelten, nicht einmal über dein Verhalten urteilen. Du selbst musst mit der Distanz und Kälte leben, die du zeigst und die dir eine solche Produktivität vielleicht erst ermöglicht hat. Nur hat mir eines gefehlt, in deinen Worten: Liebe, Respekt, Verständnis und – eben Verzeihen. Es wirkt auf mich wie ein Schlagabtausch, bei dem du – der Überlebende – das letzte Wort (Bild) hatte.
Wenigstens was das Verzeihen angeht, wärest du jetzt wenigstens an erster Stelle.
Liebe Grüße
von Schuscha,
die von deinem Leben keine Ahnung hat und nicht einmal deinen Film gesehen hat. Ich habe kein Recht über deine Handlungen zu urteilen und möchte es auch nicht tun. Aber deine Worte haben in mir eine starke Reaktion ausgelöst und so wie ich dich einschätze, bist du daran durchaus interessiert.
36 schuscha am 4. August 2008, 22:59 Uhr
Lieber Thomas Haemmerli,
ich habe mir jetzt auch die anderen Kommentare einmal durchgelesen und bemerkt, dass in diesem Blog wohl eher gesiezt wird…
Deshalb: Entschuldigen Sie, dass ich so unverblümt auf das „Du“ umgeschwenkt bin. In den Foren, wo ich normalerweise poste, ist das Duzen obligatorisch und das Siezen eher eine Unhöflichkeit. Also, ich wollte nicht unhöflich sein.
Liebe Grüße,
schuscha
P.S.: Ich werde mir Ihren Film noch anschauen und ich bin sicher (nach Lesen der Rezensionen), dass er unterhaltsam und als qualitativ wertvoll eingeschätzt werden könnte. Ich glaube, dass für einen Menschen wie Sie die Versuchung sehr groß gewesen ist, aus diesem einzigartigen „Matrial“ einen Film zu produzieren, einen wirklich guten Film.
Trotzdem wünschte ich, Sie hätten dieser Versuchung widerstehen können. Warum? Weil Menschen, die wir lieben und/oder die zu unserer engsten Familie gehör(t)en, auch nach ihrem Ableben Würde verdienen. Ihr Satz aus einem der vorrangegangenen Kommentare: „Es gibt kein Subjekt, dass irgendeine Verletzung seiner Würde beklagen könnte“ ist ihrer Mutter gegenüber sehr verletzend.
Ich habe fünf Kinder und ich hoffe, dass keines von Ihnen nach meinem Tod jemals versucht ist, so etwas zu sagen. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass die Entscheidung für Sie die richtige war und sie Ihren Frieden finden.
37 Janine am 11. August 2008, 14:00 Uhr
I was referred to your film by a colleague (we are organizers and sometimes work with people like your mother) and the short segment I saw was fascinating. Is there any way to purchase the film on DVD?
38 julia am 5. September 2008, 22:16 Uhr
Watched your documentary yesterday on Documentary Channel in the US. Loved the film!! And what great timing for me personally. I have so many similarities in my own life with your mother. My mother is full blood German aristocrat -family lived in a castle until she was 12. She has that same, peculiar, (inborn?) arrogance of the nobles. Family history to the 13th or 14th century. Many „packrats“ or „messies“ in my family. My mom keeps lots of weird shit as well and has many love letters and photos from these different men. We wonder who my brothers real father is and talk often of DNA testing! I could totally feel the physical tosses of items and stomping on things and even the burning of things! When my mom goes out of town I go through her closets and look at hundreds and hundreds of expensive silk blouses, jewelry , purses, etc. What is mind boggling is that she CONTINUES to buy more and more shit and spends tons on all this stuff she had no place to wear or use in any way. I especially cannot understand the jewlelry. Mom is 82 years old. Two years ago we went to Zurich and she bought her 7th pair of Cartier glasses. (I went to the flea market!). I have many funny but maddening stories about that trip. It was one of those „bonding“ experiences -however we did not really bond!
I have begged my brother to watch the movie and we may buy a copy if he can’t see it. I just loved it and really understood your pain! Julia
39 Irene Gruter am 2. October 2008, 02:14 Uhr
What a documentary! Just finished watching it on the Documentary Channel in Chattanooga, Tennessee, and was completely absorbed in your and your brother’s journey into your mother’s life. My mother and I had to clean out my grandmother’s apartment in Stuttgart, Germany, in 1993 after her death and it was quite sobering to go through her life as well. She was not messy, but she did have an issue with hoarding which gave us many a laugh. As with you, there were some quite sad moments, but also very funny ones as well. I remember so many of her things from my childhood and it was entertaining to find three and four of the same things on upper shelves because she could not reach them — she just kept buying more! Thank you so much for sharing your story with all of us — in fact, as we speak, I am cleaning out and throwing away everything I don’t need just in case . . . !
40 Adrianne am 29. October 2008, 17:36 Uhr
I watched your documentary last night and was just appalled. The act of you filming and showing your mother being scraped off the floor like some kind of toxic substance is beyond comprehension. I must have missed something; I can’t find any reason to justify your rough treatment of her and her pets. Total strangers would have been more kind.
41 Thomas Haemmerli (Autor) am 29. October 2008, 21:17 Uhr
Hello Tinkebell aka Adrianne
Why do I show the cleaning of the floor? Well it was not my mother that was scratched off, but a stain that remained. The stain was important, to explain the condition we were working in. During a whole month there was the stench of the corpse. And as the film starts with the impositon to be confronted with that apartement, and the task to clean it, the stench is the right start.
There is a strange taboo this days that we are not supposed to see dead bodies in film or photo. We have a war in irak since quite some time, people are dying but you never see any bodies.
Dying is one of the most natural things. Everybody has to die. And the remains are normally not very nice. Since the fifties death has started to vanish and has been transferred to hospitals, so that there are many people around who have never seen a dead body (which you do not see in my film.).
More strangely is the fact, that in fiction there is more and more and allways more realistic images of dead bodies to be seen. Series like CSI have turned big part of the population on this earth in specialist on forencics. To mee this is wrong.
The compliment I liked best at the premiere of the film was the wife of the worker who cleans the floor, who said to me: „Finally I know what he is doing.“ There is a whole industry of people like nurses, doctors, cleanres and so on, who deal with all the dead bodies, and the taboo to show what they do is wrong.
From the structure of the film I wanted the tough start, because the rest of the film is sometimes funny and I hoped that people would think about the big qeustions like the fact that we have to die, and that they would be more aware of the fact that death is not a scandal but the fate of any one of us.
Saying that I treated my mother roughly is totally absurd, as she was dead and her body allready gone to forensic medicine when I entered the apartement. There was no mother left to be treated roughly.
Concerning the pets, they were not treated more roughly then necessary. I mean, how do you catch halfwild cats?. My brother and me habe been in contact with some animal supporters organisations in Switzerland. They had no idea what to do. On greece islands you not only do not have vets, you don’t have animal-supporters organisations either. So we had to be pragmatic, and I do beleive that our solution was quite ok. We could allthouhg just have left the animals there to starve, but we tried to find some solution.
The gerenal justification for the film is the following: Twenty years ago I would have been crucified if I had revealed that my mother was a lesbian or a junky. Today most western society deal rather rationaly with both aberations of the normal. Hoarders still hide, and I do believe that it is important that there are more films, debates, articles and and and on the problem, so that society can look at this phenomenon and does not have to react with denial.
The people who find it scandolous to see an apartement like the one of my mother and who think it is bad to show it, are the ones, that are responsible that messies are hiding.
And: One believe my mother and I shared was a rather militant atheism. Meaning: After life there comes nothing, so it doesn’t matter, what is said or not said about you.
Same thing goes for most big religions: What ever it is, that exists after death, it is not concerend by its wordly image. (Otherwise we would have postmortal pr-agencies).
42 Adrianne am 29. October 2008, 22:58 Uhr
I have no problem with you showing your mother’s apartment and the result of her years of obsessive hoarding (even though she would have been appalled). What i had a problem with was literal scraping of her hair and bodily fluids off the floor.
It wasn’t squeamishness that grossed me out, it was the fact that as her son you don’t seem to understand that what you did was disrespectful to her memory. Yes, it wasn’t your mother…it was just what was left of her. Do you think people couldn’t comprehend that the smell remained for the duration of your stay unless you shoved it in their faces?
I hope you make a follow-up film that addresses the anger you are holding onto that enables you to completely gloss over the fact that this is your mother (not Iraq, not CSI and not the death industry) that we’re talking about.
43 Thomas Haemmerli (Autor) am 30. October 2008, 08:27 Uhr
There is no anger involved. It’s a question of intellectual honesty. Either it is right to show bodies or there remains, or it is not. And it is not a questions how near you are related to someone. Would it be, where would one draw the line?
Mother no, third degree uncle yes? There is this theory, that we are all relatied somehow. So I must insist, either it is right to show the remains, or it is not, and I do believe the latter.
One of the best books I know about death, „The Way we die“ written by an old doctor he tells how many people have the wrong idea of a death in dignity, and explains that this was a reason why he explains what exactly happens when we die. And sums up his experiences: „The concept of dignity fails, when our bodies fail.“
And once again: After death there is nothing left, you could be disrepectful to. And my idea of ethics is to look at things, not to hide them, and not to lie about them.
As a journalist I always hated people who try to prevent historians and journalists to write about dead relatives because they want to prevent that dark secrets in there biographies are revealed.
In order to know something about history, to know more about ourselfes and to deal with phenomena like hoarders we do have to talk straight and look at things. Hiding the truth is wrong and lying in the name of „repspect“ is unethical.
44 Adrianne am 30. October 2008, 16:59 Uhr
Dude! Its your mom!
Other than that, I agree with everything you said.
45 Thomas Haemmerli (Autor) am 30. October 2008, 18:14 Uhr
Great, and thanks for your posts. But I do ask myself is a decision right or not, and I can’t diferentiate between my mother and other persons, might be a lack of sntimentality or and overload of intellectual discipline, but what works for third degree uncle works for mom as well.
46 Barbra am 19. December 2008, 12:23 Uhr
I just watched your documentary on my satellite in California. I just felt sad someone could die and not be found for so long. Do you or your brother feel any sense of responsibility that maybe you should have called her more often or visited her? Even if you had differences how hard is it to check on your mom? This was sad.
47 Thomas Haemmerli (Autor) am 19. December 2008, 20:59 Uhr
Dear Barbara, don’t be t0o sad, or if so, don’t be sad on wrong assumptions.
You think our mother was not found for a long time. Wrong. According to the scientific team of Zurich Police here body was in the apartement for something between some days and – as we do know from the last post she took – max. 14 days.
My brother had lots of contact with her, I was the one who saw her rather seldomly. It was not easy to get in contact with her. She didn’t have an answering machine, she did not use the three cellulars we boat her, there was no email. And quite often she did not pick up the phone at all.
If you browse a bit on the site, you will finde lots of commentaries – e.g. http://www.messiemother.com/?s=australia – showing why it is wrong, to assume, that hoarders are waiting for the helping hand, to dig them out.
It’s the contrary. Outside the appartement, you can have a normal realtionship with them, for the rest they dont want to be bothered by their chaos.
If you are intrigued by the subject: watch the brillant documentary by Cynthia Lester My mother’s garden. The story is in many ways the same. But there the mother is alive, the daughter ist much closer, and the children clean out the house. That is not something, that is very well apreciated.
48 Barbra am 21. December 2008, 05:30 Uhr
@Thomas Haemmerli: Thank you for responding-I think my own emotions got involved. Living alone I often joke that it would take weeks before anyone would know I was dead. My sons although they stay in touch do not follow up if they do not hear from me (and maybe it’s wrong for me to think they should). My grown sons have issues with all the „stuff“ (as they call it) I have. Nothing like your mother, but none the less annoying for them. I saved their old toys thinking they’d want their children to have them. They shake their heads in dismay. I collect dolls and Hummels and I thought when I am gone my sons would want them. I love to read and I have to keep a copy of each book rather than use my public library. Your documentary helped me realize what my sons have been trying to tell me. My „stuff“ fills a need for me, not them. If it matters to me I need to pass it on now (or at least before I get old enough to think about dying) to someone who would enjoy it-not make it a task for my sons to handle after my death.
I did enjoy your humor in the midst of an extremely emotional and trying time. What you shared about your grandmother gave huge insight into why your mother had some of the issues she did. The documentary opened my eyes. I hope it airs again, I ‚d like to tape it and watch it a few times. Many many insights into family dynamics and relationships. It reinforced my belief that death is not about the dead person.
Thomas, thank you again for responding. I will try and find the program you suggested. It sounds interesting. However, I believe the relationship between a mother and daughter is very different from that of a mother and son.
49 Mary am 19. January 2009, 05:18 Uhr
Thomas
Thank you for your great film. I watched the movie last night on the Documentary Channel. Enjoyed the movie, loved how you showed your family’s history and your mother’s disorder.
Mary
50 SM am 20. March 2009, 23:21 Uhr
Hello Thomas,
I really loved your movie. The way it combined the task of cleaning out your mothers home with the cuts of your family history and anecdotes is brilliant. You managed to pull humor from something that must have been a very painful situation for you. Thank you. Hope you and All you love are well.
Bright Blessings.
Shannon
NC, USA
51 Jenny am 30. April 2009, 19:23 Uhr
Dear Thomas,
It struck me how well-organized YOU were in order to piece your film together. To go through hours of home films, letters, etc. etc. and pull this together demonstrates that perhaps you have conquered the assumption that you too will be chaotic/disorganized, as your mother and grandmother were. Bravo for your courage!
This is what I took from your film: That there is a lot of pain going on behind the scenes of lives, and some fill that void with things.
After things, love still remains.
I believe your mom would be most proud of you and your brother.
Peace,
Jenny
52 Nora am 28. May 2009, 17:39 Uhr
Hi Thomas,
Bravo! I LOVE your film!
A year ago my mom and I were summoned to Florida by my grandmother’s doctor. My grandmother was found on her floor two days after she’d had a stroke and was expected to die at any moment. Although she was a wretched woman, we still hopped a plane from New Orleans to Florida, expecting to sit with her for maybe a week or so. That week turned into the month it took us to clean out her condo.
The online link I followed to discover your film characterized it as a „shockumentary.“ I disagree. Short of the presence of cadaverous fluids, my experiences in my grandmother’s condo were eerily similar to yours. It may be surprising to see a person live and die in those conditions, but many do. And I can certainly attest to the accuracy and honesty of your depictions of the cleaning process as well as your reactions to the discoveries within all that debris. The film was not an exaggeration.
For your honest, thoughtful and humorous portrayal, Ich bedanke mich!
I would love to have a copy on DVD. Please tell me how to get one.
Cheers,
Nora
53 Diana am 19. June 2009, 03:46 Uhr
I just finished watching your story here in Oklahoma on our documentary channel. I was totally riveted, and actually hated for it to end. If I could, I’d give you an Oscar, or at the least an Emmy for outstanding documentary on a very difficult task. I especially liked your remark about „something always goes wrong“ when you were trying your best to scatter your mom’s ashes. I laughed, I cried, I cringed, I thought, all things provoked by good story telling. This is a masterpiece.
Best to you and yours,
Diana
54 hoogi am 5. July 2009, 23:16 Uhr
jaaaa….. das ist ja ganz was anderes.
wirklich!
lg hoogi
55 Herman Nilson am 21. December 2009, 21:00 Uhr
Hallo Thomas, gibt es zu deinem Film auch ein Script? Ich bin schwerhörig und war enttäuscht, dass der Film nur bruchstückhaft mit Untertiteln versehen war. Wäre bei meiner letzten Kritik gerne ins Detail gegangen: http://www.zelluloid.de/filme/.....8;tid=9419
Grüße aus Berlin
Herman
56 Jennifer am 4. January 2010, 11:45 Uhr
Dear Thomas,
I just saw your documentary on the Documentary Channel in the US and I enjoyed reading the comments on your website. Your storytelling is a perfect combination of humour and reality – truly human storytelling.
After my grandmother and mother passed away, we also had to go through their personal belongings, thankfully they were not „messies“ but still, what did these things mean to them? Photos, papers, notes, etc.; why didn’t they share their thoughts with us while they were alive, instead of leaving behind mysteries of their lives? My mother was a wonderful mother, but I found a postcard that she wrote that was poetic; how sad that I never knew that side of her.
Of course, when documenting a family, there are so many facets to the relationships and behaviors, but you did such a great job, saying just enough without too much. I loved when it was said, your mother had so much opportunity, but she always had troubles. Please don’t worry about being like her, but if you do end up a messie, it will be something for someone to laugh about when you die. Ah, the meaning of life – Drink the Wine!
57 Thomas Haemmerli (Autor) am 4. January 2010, 12:24 Uhr
Dear Jennifer, thank you very much for your warm words. Currently I am traveling in the south of Taiwan and I did not know, that the film was aired again. My favorite sentence in your post is: „if you do end up a messie, it will be something for someone to laugh about when you die.“
That is how I see life. If I’ll mess up, at least hope that someone get’s a good laugh. All the best from Kaohsiung!
58 Robert am 16. January 2010, 16:59 Uhr
Hi Thomas:
Viewed your film on the documentary channel in Canada last night and enjoyed it very much.
I saw myself in the film as I’m somewhat of a hoarder. Perhaps we hoard things because we are afraid to let go of the past.
The A & E television channel has a weekly reality series on hoarders
that makes your mother look rather neat. I wonder if the creator of the series got the idea for it from your film?
59 Lisaw am 18. February 2010, 19:04 Uhr
I just watched your film on the documentry channel in the U.S.A. Montana to be exact. Extrodinary life your mother led. Thank you for sharing it, somethings remind me of my mother. Terrible funny at times (thank God most of the time) you two had quite the burden but got it done. Bravo
60 Karin am 30. April 2010, 17:50 Uhr
Ich habe den Film vor zwei Tagen gesehen. Demnächst werde ich selbst ein Haus einer Verwandten räumen müssen, das Thema ist also sehr aktuell für mich. Ich muss zugeben, dass ich mit zwiespältigen Gefühlen zugeschaut habe. Auch wenn hier einige Kommentatoren sich vollends gegen moralische Bedenken sträuben und auch Sie, Herr Hämmerli, die Frage nach der Pietät mit dem Ableben einer Person für schnell beantwortet erklären (Einspruch: Solange wir nicht wissen, was nach dem Tod passiert, solange kann das Argument „after death there is nothing left, you could be disrepectful to“ logischerweise nicht gelten), für MICH persönlich sind diese zwiespältigen Gefühle ein Zeichen dafür, dass der Film funktioniert. Und auch die Tatsache, dass er eine Debatte hervor ruft, kann nur ein gesundes Zeichen sein. Wenn Tod, Krankheit und Intimität zusammenkommen, wäre es seltsam, wenn wir alle ein Herz und Seele die gleichen Empfindungen teilen würden. In zwei Wochen werde ich selbst fremden Grümpel schleppen. Und auch wenn ich keine Filmkamera dabei haben werde, wird mich Ihr Film und die Fragen, die er für mich aufwirft, begleiten.
61 Thomas Haemmerli (Autor) am 3. May 2010, 00:26 Uhr
Sehr geehrte Frau K
ersteinmal vielen Dank, dass Sie dem Film zubilligen, zu funktionieren, auch wenn Sie nicht alles gutheissen.
Ich würde Einspruch erheben, gegen die Aussage, das ich die Frage nach der Pietät schnell beantworte.
Meine Argumente wären auf Sie Schnelle:
1) In den grossen Religionen spielt das irdische Image nach dem Tod keine Rolle.
2) Tatsächlich glaube ich – genauso wenig wie meine Mutter – , dass nach dem Tod noch etwas bleibt. Und wenn es um Pietät geht, ist es eigenartig, wenn man zwar jedem religiösen Summs, den jemand glaubt, zubilligt, aus Pietätsgründen durchzugehen. Nicht aber Atheisten.
3) Die rationale Erklärung, warum die Vorstellugn einer Seele oder sonst einer jenseitigen Entität, die viel mit der Person eines Verstorbenen zu tun haben könnte, liefert Bertrand Russell in „Warum ich kein Christ bin“. Sehr verkürzt geht es darum, dass unsere Identität einem ständigen Weandlungsprozess unterworfen ist, und es ziemlich schwierig zu plausiblisieren ist, was von einem Verstorbenen dann im Jenseits die Essenz seij könnte. Also: Sollte die Seele von jemandem, der am Ende seine Lebens dement ist, dann nicht auch dement sein? Oder was genau wählen wir aus? In der Regel stellt man sich Verstorbene als in der Blüte ihres Lebens stehend vor, und dass ist narürlich so eine Verklärung, die zwar verständlich, aber nicht sehr vernünftig ist.
4) Historisch gesehen ist die Idee der Würde nach dem Tod ein gänzlich neues Phänomen. Selbst die (absurde Idee, siehe Nuland: How we die.), dass man in Würde stirbt, taucht erst mit der Romantik auf. Und die Strafbestimmungen zur Leichenschändung sind eingeführt worden, um Streit unter hinterbliebenen Verwandten und Feinden zu verhindern. Allem, was historisch plötzlich auftritt, ist mit viel Skepsis zu begegnen.
5) Interessanterweise verblasst die Idee der Würde nach dem Tode proporitonal zum Zeitraum in dem jemand tot ist. So kommt es niemandem in den Sinn, für Ötzi Pietät zu verlangen. Und schon im Falle meiner Oma, habe ich noch nie jemand gehört, der moniert hätte, ich würde sie mit zuwenig Pietät behandeln.
6) Der Hang, Würde auch nach dem Tode einzufordern, lässt sich einfach erklären: Es ist so verdammt schwierig, den ontologischen Sprung vom Leben zum Tode zu denken. Wenn wir daran denken, wie es sein wird, wenn wir einmal tot sind, denken wir: Ich möchte dies, aber nicht das. Und denken dabei nicht, dass man, wenn man tot ist, genau das eben nicht mehr denken kann, und dass es deshalb so völlig egal ist.
62 Monika K. am 6. June 2010, 15:54 Uhr
Hallo Herr Hämmerli,
ich danke Ihnen und Ihrem Bruder für den Mut zu diesem Film. Ich habe ihn gestern nacht auf DVD angesehen und ihr habt mich ganz schön aufgerüttelt.
Ich habe richtig Angst davor, auch mal so zu werden. Heute wurde also erst mal ganz viel weggeschmissen !
Meine ganze Familie hat Sammal-Ledenschaften, aber es hält sich alles in akzeptablen Grenzen. Um meinen großen Sohn mache ich mir aber langsam auch Sorgen. Das Schlimme ist, dass ich festgestellt habe, dass auch einige meiner Freunde entweder süchtig oder sehr unordentlich sind.
Meiner Ansicht nach hat dieses Phänomen viel mit Depression zu tun. ich habe 13 Jahre mit einem Alkoholiker gelebt, dann 8 Jahre mit einem Spielsüchtigen. Seit ich mit den kleinen Kindern alleine bin, bestelle ich immer mehr Dinge, die ich gar nicht brauche. Das internet ist da sehr verführerisch. Langsam geht auch mir der Platz aus und ich finde mich im eigenen Chaos nicht mehr zurecht.
Ich hoffe ich kriege die Kurve. Den Film werde ich im Freundeskreis publik machen !
Gruß, Moni
63 John am 9. July 2011, 16:52 Uhr
I am shocked and fascinated by pictures of mess.I have a problem with papers,I think this is therapy for me.
64 Dana am 1. September 2011, 14:54 Uhr
Hallo Thomas Haemmerli,
das ist ja alles hochinteressant – Ihr Blog, die Diskussionen, Ihr Film! Jetzt habe ich mir gerade den Film als DVD bestellt und bin sehr gespannt, weil mir ein WDR Redakteur sagte, mein Filmprojekt hätte mit Ihrem „Sieben Mulden..“ viel gemein. Nur Ihrer sei radikaler. Stimmt. Um nicht zu sagen, er ist total anders. Und er erzählt eine komplett andere Geschichte, zumindest dem Trailer und den Diskussionen nach zu urteilen. ;) Aber so ist das mit der Wahrnehmung – wer wüsste das besser als wir Filmemacher. Mein Film ist noch nicht fertig, ( ich stecke noch mittendrin) und trägt den Arbeitstitel: „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ – es geht um Menschen und Dinge, um eigene und fremde Hinterlassenschften und natürlich auch um die Frage was von einem Leben übrig bleibt. In diesem Zusammenhang also finde ich auch Ihren Blog sehr befruchtend, weil er zwei Dinge zeigt: 1. Das Thema beschäftigt alle 2.Man kann halt nur sehen, was man bereit ist zu sehen. (Susan Sontag) Als ich einen sehr „offenen“ Film über das Leben mit meiner an Demenz erkrankten Schwiegermutter gemacht hatte, war ich sehr erschrocken über manche Zuschauerreaktionen. Ich wunderte mich immerzu, was für einen Film sie wohl gesehen haben mochten. Ich bin jetzt sehr gespannt auf Ihren kontrovers diskutierten Film und danke Ihnen jetzt schon, dass Sie ihn gemacht haben, unabhängig davon, ob er mir gefallen wird oder nicht. Gruß Dana
65 Elisabeth am 9. May 2012, 21:59 Uhr
Dear Thomas,
I so enjoyed your film! I identifed with you, as I was born to german parents, rather disfunctional as well, and 1964 as well. There were so many parallels in your story that I identified with; my parents passed approx 3 years ago and our family was also faced with a lifetime of „shit“ to deal with, my mother was a „keeper“ as well, I think that the war affected them in strange ways? Although they did leave Germany rather swiftly after the war with my two eldest siblings (who are pretty fucked up) and relocated to Canada, the strange habit of holding on to things, and stockpiling „useful“ stuff, and often bizarre memorabilia, lived on throughout their lives. Your film was touching, at moments disturbing, but more than that I so appreciated your sense of humor and laughed out loud to myself many times! Thank you for sharing your life on film, and touching mine in the process! Elisabeth :)
66 Barbara Baer am 21. June 2013, 00:58 Uhr
Hi, Thomas and Erik, I am a daughter of a Swiss man who was born in Zurich. I have only had the pleasure of visiting Switzerland once, many a moon ago (1993?), and I felt very much that I finally was able to understand a great deal about my grandmother, a Swiss fabric artist named Maly Baer. My grandfather was German, Georg Baer, well known for his skill in bookbinding. Many stories of my family history come to mind, but what I want to say is that visiting Switzerland, I got the feeling about all the tension, the anxiety, the stress of doing things CORRECTLY. The hand rubbing and the worry about what was proper.
When my grandmother died, my father’s brothers (he had two) and their families joined my dad, sister, mom and me to go through my grandma’s stuff in her apartment. It is still one of my most fond memories. I inherited some jewelry, some of her artwork, and a feeling that I was the granddaughter of her heart. She was a very difficult woman, and the worst grandmother ever when I was young. But we forged a deep connection in the years before her death, and I miss her terribly to this day.
I too suffered for years with hoarding, and I have struggled to find a way to let go of my stuff. I am about at the point of just selling everything I own, packing up a backpack, and walking away from everything. I have been seriously ill for a number of years, and am not QUITE ready for it, but I am definitely making my plans. I too am intending to scan my writing and my photos so I can take them with me (into the cloud) and just go where my will takes me. I have been stuck and grounded and trapped and entombed for too long. At the age of 55, I am ready for a new, lighter life as I recover from the illness that turned so many years into such horror.
I really appreciate the care and the humor with which you wrote and edited this film. You are a true artist. As a Radio/TV/Film grad, with much obsession with film, editing, and media, I really get the art with which you told your story. The tone was perfect, and I am so very glad you had the tools to express your experience with. So many have deeply denied the end of their own existence. I have begun to do the work to face my own mortality, and it has awakened me and sent me on the urgent path of regaining my health and living my life as fully as possible.
I also want to say that I have the deepest gratitude to my mother and father for the way they have handled their aging, retirement, and plans for their own death. Everything is in tip top shape (unlike mine!). I know that when they check into the Heavenly Hotel, the process of saying good bye to them will be far less painful than the journey you experienced, because I have made it a point to say everything I would like to, at all times, knowing only too painfully that life is short, and death can come suddenly. That they have everything under control, in order, and with wills that are easily executed, I am in deep awe and admiration of their ability to face facts and do what needs doing. If only our society embraced the end of death as joyfully as we embrace the beginnings. What WOULD the world look like if we turned this transition into one of joy and peace?
Thanks again for your thoughtful and fascinating story, told with such honesty and grace. You have done good in the world with this. Be well in your journeys, and my best to your family.
Grieze mittenand! *I don’t know how to spell it, but this is what I learned during my only trip to Switzerland. It is such a kindly greeting, and I am honored to be Swiss in the way of hospitality and politesse.*
67 Thomas Haemmerli (Autor) am 21. June 2013, 04:11 Uhr
Dear Barbara, thanks a lot about your post, that touched me. Right now I am at a total other subject, being in São Paulo, where I just got a son. (Funnily, Mirjam von Arx, the tough producer without whom I would not have the film got a baby these days as well.I
I would love to here more about your story and I would be quite interested to know whether you have an explanation or an idea about what caused your condition.
Having a collector’s gene (I wouldn’t call myself a messy person so far), I just can insist, that the digitalization of stuff is solving lots of things. It might lead one to collect even much more, but it is a rather civilized form of collecting. I do wish you all the best and hope that you will try to kick out the stuff, that can be bought again.
About the subject of death, that is another subject I am working on both in a documentary project and in the field of art. It’s a bit harsh but as you attended a film school I’m sure your familiar with lot’s of ways of expression.
http://thomashaemmerli.li/inde.....-2010-2011
These are the works in the making of video they are explained.
Take care, yours thomas haemmerli
68 Thomas Haemmerli (Autor) am 21. June 2013, 04:11 Uhr
PS: It’s written
Grüezi