Am 7. Oktober ist der Film um 20 Uhr im Schubertkino, danach stellt sich Regisseur Haemmerli der Diskussion und erzählt von den Grazer Wurzeln seiner Familie.
Da wäre z.B. meine Uroma, Anna Edle von Inffeld, hier bei ihrer ersten Hochzeit mit Gerichtsrat Bering, Und mit schicker Frisur 1877 in Graz.
Mein Uronkel Adolf Ritter von Inffeld, (1873, Wien bis 1848 Graz), studierte bei Otto Wagner, 1898 bis 1907 Professor in Bozen, ab 1908 war er an der Baufachschule Graz, die auf seine Anregung hin in die “Höhere Bundeslehranstalt für Baufach und Kunstgewerbe” umbennant wurde. Zwischen 1926 und 33 baute er neue Gebäude und stand der Anstalt bis 1933 als Direktor vor. Ausserdem kennt man von ihm in Graz die Bachmannkolonie am Leonhardmarkt.
Zum Ritter gibt es übrigens die Magisterarbeit “Adolf Ritter von Inffeld; Die Gartenstadtsiedlung am Leonhardbach im Kontext mit der Architektonischen Kultur der Steiermark vor 1918” von Sylvia Maria
Kislinger, die mir die Autorin freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Oben Adolf von Inffeld mit Frau und Haushälterin in einer Aufnahme von 1900. Meine Mutter vermutete ein Verhältnis, weil die Haushälterin dann Alleinerbin wurde. Wobei der Mann Kinder hatte, und es sich auch um eine Annahme meiner Mutter und ein Gerücht meiner Oma handeln könnte, die Adolf nicht mochten. Unten Adolf v I mit Frau sieben Jahre später.
Von Adolf Ritter von Inffeld ist ein Brief an meine Uroma Anna Edle von Inffeld erhalten, der sich um Erbstreitigkeiten dreht. Als Schreiberling hat mir der Sarkasmus und die Ironie des Briefes sofort gefallen, derweil meine Mutter in ihren Aufzeichnungen Adolf von Inffeld als einen boshaften Zyniker zieh.
Voilà:
Anna und Adolf waren Stiefgeschwister und sich offenbar nicht allzu sympathisch. Rosa, eine gutaussehende junge Frau, wurde ins Kloster nach Irland verbannt. Ich habe für diesen Beitrag nochmals gesucht, aber die Belegstelle nicht gefunden, die besagt, was ich zu wissen meine: Rosa hatte ein Verhältnis mit einer höher gestellten Persönlichkeit bis die Sache aufflog. Die Formel damals hiess: Die junge Frau muss den Kontinent verlassen. Das bedeutete: Ab ins Kloster nach Irland!
Es gibt eine ganze Fülle von Karten und Breifen, die die arme Rosa aus dem Kloster nach Österreich schrieb. Man merkt: Eine junge lebenslustige Frau, die es fast zerreist vor Sehnsucht nach Liebe.
Rosa begann dann zu malen. Und aus den Aufzeichnungen meiner Mutter geht hervor, dass sie mit meinem Vater einmal das Kloster in Irland besuchtge, wo sich ältere Nonnen noch an Schwester Rosa und die Malerei erinnern konnten; auf einem Speicher habe es auch noch Bilder gegeben.
(Es gibt zu den Inffeldschen Verwicklungen noch eine ganze Ladung Briefe, in alter Schrift, die ich leider nie gelernt habe. Falls das irgendjemand in den Weiten des Webs oder den Stadtmauern Graz’ interessieren sollte, ich maile gerne den ganzen Packen.).
2 comments
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1 Manfred Bering on August 8th, 2009, 10:05 PM
S.g. h. Haemmerli, ich hoffe doch dass meine mail Sie in ZRH oder Vietnam erreicht hat.
Jetzt stelle ich nachträglich fest, dass sie die Imhoff (ich kenne eigentlich keine andere “anerkannte“ Schreibweise)-Familien-
geschichte ins Netz gestellt haben ,wo ja sogar mein Großvater
abgebildet ist. Finden Sie niemanden der Ihre sütterlinschen
Familienbriefe entziffert? Her damit! ( ich bin noch nicht bis zum Ende Ihrer Imhoff- geschichte gelangt.
mfg Manfred Bering
2 Karl R. on March 26th, 2015, 02:09 PM
Ich bin im Besitz des Ahnenpasses aus dem Dritten Reich mit handschriftlichen Einträgen eines der Vorfahren des Großvaters Adolf Franz Ritter von Inffeld (geb. 25.3.1873) bis zu den Ur-Ur-Ur Verwandten.
Dieses Dokument habe ich vor ca. 15-20 Jahren auf einer Versteigerung erstanden.
Bei Interesse bitte melden.